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Traumtrails mit bester Dolomitenaussicht

Für Rosadira, das Alpenglühen, soll der Sage nach Zwerg Laurin verantwortlich sein. Im Karersee, Pflicht-Fotospot jedes japanischen Südtirol-Touristen, versteckt sich eine Wassernixe. An Sagen mangelt es im Eggental nicht, genauso wenig an sagenhaften Trails. Warum Welschnofen auf eure Bike Bucket List sollte.

Das Eggental lassen Mountainbiker häufig im wahren Wortsinne links liegen. Auf dem Weg vom Brenner hinunter Richtung Gardasee oder nach Latsch, in diese berühmteren und deshalb zwangsläufig überlaufenen Mountainbike-Reviere. Die Schlucht ins Eggental beginnt kurz vor Bozen, ist eng und steil und der Ortsunkundige ahnt nicht, welches Revier sich ihm eröffnen würde, wenn er es durch das Tal bis in den hinteren Teil in das Örtchen Welschnofen schaffen würde.

Der Flow hat einen Namen: Carezza

Welschnofen und die den Ort umgebenden Berge bieten so ziemlich alles, was sich Mountainbiker wünschen: Allen voran natürlich Trails in allen Schwierigkeitsstufen von S1 bis S4. Den Carezza Trail direkt unter der Gondel haben definitiv Trailbauer angelegt, für die Flow nicht nur ein Mountainbike-Trendbegriff ist, sondern die wussten, wie Anlieger, Steilkurven und North Shores gebaut sein müssen, damit der Trail die Mountainbiker ins Tal trägt, ohne dass diese die Bremse auch nur antippen müssen. Auf dem gut vier Kilometer langen Trail mit einem Höhenunterschied von 500 Metern und einem fürs Flowgefühl perfekten Gefälle von elf Prozent wird der Spaß auch nicht durch Bremsrillen gemindert, was sicherlich auch daran liegt, das Welschnofen immer noch ein Geheimtipp ist – und der Carezza Trail mit seinen 20 Sprüngen der einzige Bikepark-ähnliche Trail der Region.

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Wenig Aufstiegshöhenmeter, viel Abfahrtsspaß auf Naturtrails

Bagger und Schaufel kann man im Eggental ruhig weiterhin in der Garage lassen, die Trails bestechen auch oder gerade wegen der wenigen kosmetischen Eingriffe mit ihrer natürlichen Schönheit: technische Wurzelteppiche, verblockte, steile Abfahrten, felsiges Gelände und dazwischen immer wieder Flow. Wer seine Limits nach oben verschieben möchte, findet in Welschnofen den richtigen Trainingsplatz dafür. Auch für E-Bike und Uphill Flow Fans hat die Gegend wurzelige Trails parat, die die richtige Pedaliertechnik voraussetzen. Für unmotorisierte Mountainbiker übernehmen die Aufstiegshöhenmeter je nach Gusto die Gondel oder ein Shuttle, den lokale Bikeschulen wie Dolomiti Bikeschool bereitstellen. Doch nicht nur deswegen ist es eine gute Idee, sich bei Bikeguide Norbert für die Touren anzumelden, auch wenn die Region viele Tourenbeschreibungen und GPS Tracks online zur Verfügung stellt.

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Norbert kennt nämlich nicht nur alle Trailvarianten und wirklich JEDE Ecke seines südtiroler Vorgartens, sondern kann die Uphill Parts mit allerlei Informationen aus Kultur und Geschichte unterhaltsam verkürzen. Er spricht dann zum Beispiel von dem vom Tourismus-Pionier Theodor Christomannos erbauten Grand Hotel Karersee, das 1896 eingeweiht wurde, Urlaubsdestination für allerlei illustre Persönlichkeiten von Sisi über Arthur Schnitzler bis zu Karl May und Agatha Christie war, aber heute leider eher ein trauriges Dasein fristet. Oder er redet über die Rotwand, an der Sylvester Stallone für „Cliffhanger – nur die Starken überleben“ hing.


Eine Bikekulisse besser als jede Fototapete

Apropos Rotwand: Trails mögen ja vielleicht ein Stück weit Geschmackssache sein, der Schönheit des UNESCO Weltnaturerbes Dolomiten muss aber wirklich jeder erliegen. Latemar, eines der touristisch am wenigsten erschlossenen Massive der Südtiroler Dolomiten, und Rosengarten machen ihren Job als Bikekulisse besser als jede Fototapete – erst recht natürlich beim berühmten Alpenglühen. Der Sage zufolge haben wir Rosadira, wie das romantische Spektakel auch genannt wird, dem Zwergenkönig Laurin zu verdanken. Er belegte seinen prächtig blühenden Rosengarten einst mit dem Fluch, dass seine Schönheit dem menschlichen Auge bei Tag und Nacht verborgen bleiben sollte. Doch er vergaß die Dämmerung, deswegen blüht der Rosengarten auch heute noch rosenrot im Sonnenuntergang.

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Der Karersee, ein Insta-Spot par Excellence

Doch Laurin ist nicht das einzige Sagenwesen, das aus dem Eggental einen besonderen Platz macht. Glaubt man der Legende, versteckt sich auf 1.520 Metern im Karersee eine Wassernixe vor einem bösen Hexenmeister. Dieser wollte die wunderschöne Nixe entführen und zauberte einen Regenbogen, der sich von Latemar bis Rosengarten spannte. Als die Nixe den Hexer bemerkte und verschreckt untertauchte, war er so verärgert, dass er den Regenbogen auf dem See zerschellen ließ. Seither ändert der Karersee seine Farbe – das geschützte Naturdenkmal wird deshalb auch Lec de Ergobando, Regenbogensee genannt. Nixe und Hexer hin oder her, der Karersee, in dessen kristallklarem Wasser sich morgens und abends die Dolomitenriesen Latemar und Rosengarten spiegeln, ist ein Insta-Spot par Excellence. Überhaupt: An Futter für die sozialen Medien mangelt es nach einem Besuch im Eggental sicher nicht. Und an herausragenden Mountainbike-Erinnerungen zum Zurückträumen auch nicht. Südtirol eben.

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