Bei schönem Wetter zur klassischen Bergsaison gleichen Höhenwege, wie beispielsweise der Berliner Höhenweg, gern mal Ameisenstraßen: Im Gänsemarsch traben die Wanderer auf ihnen dahin. Anders ist es beim Nuaracher Höhenweg: Er überschreitet den westlichen Teil der Loferer Steinberge, eines kleinen, nur zehn Kilometer langen Gebirgszugs entlang der Grenze von Tirol zu Salzburg. Der zwölf Kilometer lange Weg gilt als anspruchsvoller, aber wunderschöner Klassiker.
Machbar in einem oder zwei Tagen
Wer ausreichend Kondition mitbringt, kann auf dem Höhenweg an nur einem Tag sechs oder sieben Gipfel und 2.000 Höhenmeter sammeln. Wem das zu viel ist, der nimmt sich zwei Tage Zeit, schlägt ein Biwak auf oder bucht sich in der Schmidt-Zabierow-Hütte ein. Unvergessliche Aussichten zum Sonnenauf- und untergang sind dann garantiert!
360 Grad Panorama und versteinerte Muscheln
Speziell im Herbst, wenn die Tage kürzer und das Wetter kühler werden, trifft man hier oben kaum noch auf andere Wanderer. Eigentlich verwunderlich, denn die Bergtour bietet herrliche Rundumblicke über die atemberaubende Felslandschaft des Loferer Steinmeers, versteinerte Muscheln, wunderschöne Gratwanderungen und stellenweise herausfordernde Klettersteig-Passagen. Von allem ein bisschen, ein perfektes Gesamtpaket für schöne Herbsttage.
Höhenmeter: 2.000m
Dauer: 10 bis 12 Stunden
Länge: 12km
Höchster Punkt: Mitterhorn 2.505m
Talort: St. Ulrich am Pillersee (auch Nuarach genannt)
Hütte: Schmidt-Zabierow-Hütte, 1966m, DAV, geöffnet Mitte Juni – Anfang Oktober, Tel. +43 6588 7284, www.schmidt-zabierow.at
Ausrüstung: Klettersteigset empfohlen
Route: Von St. Ulrich auf Weg 612 über die Bräualm Richtung Ulrichshorn, Seehorn, Heimkehrerkreuz (2030m), am Ende geht es steil zum Gipfel hinauf. Weiter nach Norden Richtung Ulrichshorn, Seehorn (2155m) und über versicherte Stellen zum Gipfel. Über Schrofen hinab und über versicherte Stelle zur Adolarischarte. Über das Schaflegg, dann den Kamm verlassen und unter dem Rothörndl durch einen Karstkessel queren. Danach wieder aufsteigen zum Großen Rothorn und weiter zum Östlichen Rothorn (2409m und 2402m). Hinab zur Ulricher Nieder (2315m) und weiter entweder über den Klettersteig mit steilen, ausgesetzten Leitern durch die Südflanke zum Hinterhorn, Mitterhorn (2504m) oder auf dem Normalweg zum Gipfel. Vom Mitterhorn wieder hinab zum Abzweig Nuaracher Höhenweg / Lastal und links in die Schneegrube, weiter durchs Lastal hinab nach Weißleiten.