Fünf Herbstwanderungen, für die man kein Auto braucht

Kaum ist es draußen grau, nass und kühl wird, trauern wir melancholisch dem Sommer nach. Wenn sich die Sonne aber doch mal durch die Wolken kämpft, alles in goldgelber Farbe erstrahlt, verstehen wir, warum der Herbst als die schönste Wander-Jahreszeit gilt. Hier kommen fünf Herbstwanderungen, für die man nicht einmal ein Auto braucht.

Wanderungen im Herbst dürfen nicht zu weit weg von zu Hause und nicht zu lange sein, schließlich wird's früh finster. Wenn sie dann Aussicht auf herbstlich gefärbte Berghänge zu bieten haben, ist das Wanderglück perfekt. Outville hat fünf solche Wanderungen in den bayerischen Voralpen, die mit den öffentlichen Verkehrsmitteln von München aus in weniger als zwei Stunden erreichbar sind.

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Im Blauen Land rund um den Staffelsee

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Keine Lust euch den Berg hochzuquälen, aber eine schöne Aussicht hätte schon was? Dann empfehlen wir die Umrundung des Staffelsees. Die 22 Kilometer lange Runde erfordert etwas Ausdauer, verläuft aber auf einfachen Wegen. Vom Bahnhof aus startet ihr Richtung Staffelsee Freibad, dem eigentlichen Startpunkt der Wanderung. Dort geht ihr auf einem bewaldeten Weg am südlichen Ufer entlang, mit Blick auf die Insel Wörth, die größte der sieben Inseln. Nach etwa sechs Kilometern erreicht ihr den sogenannten Obersee, ein Naturschutzgebiet mit seltenen Pflanzen- und Tierarten und schönen Rastplätzen. Bei Kilometer dreizehn stolpert ihr in den Vorgarten des Gasthof Alpenblicks, der immer eine Einkehr wert ist. Wer jetzt seinen vollen Wamst nicht mehr selbst weiter nach Rieden und Seehausen schieben möchte, der kann direkt vom Steg des Alpenblicks das Schiff zurück nach Murnau nehmen und spart sich somit die letzten acht Kilometer und rund zwei Stunden Wegmarsch.

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Aussicht satt auf dem Jochberg

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Der Jochberg zählt zu den Klassikern im Münchner Umland. Auch wenn hier keine Bahn hochführt wie am benachbarten Herzogstand, ist man selten alleine. Trotzdem lohnt sich diese kurze Tour, denn das 360 Grad Panorama vom Gipfel ist einfach der Wahnsinn. Auf der einen Seite grüßt tief unten der Kochelsee und auf der anderen, die bayerische Karibik, der türkisgrüne Walchensee. Die gewaltigen Gipfel des Karwendel geben sich die Hand mit denen des Wettersteins, einschließlich Zugspitze. Mit dem Zug geht es bis nach Kochel und vor dort weiter mit dem Bus bis zum Kesselberg. Hier startet der Wanderweg, der sich durch den steilen Bergwald noch oben zieht. Ihr folgt immer den Wegweisern Jochberg, dessen markantes Gipfelkreuz auf 1.565 Metern ihr nach einer Stunde und 45 Minuten erreicht. Wer Lust auf eine Rundtour hat, kann sich nach dem Gratabstieg bevor es in den Wald hineingeht links Richtung Jocheralm (1.382 m) halten. Von dort aus immer Richtung Urfeld, zuerst auf breiten Forstwegen und dann auf einem schmalen Pfad durch den Bergwald bis dieser einen am Ufer des Walchensee ausspuckt. Die letzten Meter geht es am Ufer entlang nach Urfeld, von wo aus der Bus zurück nach Kochel fährt.

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Alles Laberei am Laber

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Im Schatten des Heimgartens auf das Rauheck

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Bayerischer Voralpengipfel mit Blick auf Chiemsee und Kampenwand

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Per Bahn und Bus geht’s zum Schloss in Hohenaschau, dem Ausgangspunkt der Tour. Über die Schloßbergstraße geht ihr rechts in die Zellerhornstraße bis zur Info-Tafel Ecke Heurafflerweg und dort links bergauf in den Wald hinein in Richtung Hofalm, Riesenhütte, Hochries (Wegmarkierung 26). Von der Hofalm (970 m) weiter auf Schotter- und Wiesenwegen, immer der Beschilderung Riesenhütte und Hochries folgend, bis ihr auf etwa 1.130 Metern Höhe auf einen Taferlbaum mit dem Hinweisschild Laubenstein/Alm trefft. Jetzt folgt ihr einem Wiesenweg bergauf, bis ihr wieder eine Forststraße kreuzt. Über kleine Serpentinen müsst ihr nun steil bergauf zu einem kleinen freien Joch, dem Laubensteingatterl. Links weiter aufwärts durch den lichten Wald zu den hügeligen Bergwiesen der Laubensteinalm. Von hier ist es noch ein Katzensprung hinauf zum Gipfelkreuz des Laubensteins. Der Abstieg verläuft über die Aufstiegsroute. Mit einem Abstecher von 15 Minuten erreicht man auf dem Rückweg die Frasdorfer Hütte, die seit ein paar Jahren das mega leckere Restaurant Stubn beheimatet. 

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Christian ist im Allgäu aufgewachsen und lebt mittlerweile mit seiner Familie am Staffelseee. Er liebt Campen und Kochen auf dem Einflammen-Outdoor-Herd. Wenn er nicht mit seinen zwei Jungs über Trails jagt, in den Monti Sibillini auf Trüffelsuche geht und Unternehmen in Sachen Brand Strategy berät, sitzt er entweder auf seinem Gravelbike, gleitet auf Pommesski über Skatingloipen oder zieht mit breiten Tourenski los. Bevorzugt vor der Haustüre, im Karwendel, in den Dolomiten und am Gardasee. Immer dabei eine gute Brotzeit und ein Wechselshirt.

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