Trail’n’Error auf den Färöer Inseln

Ausgewaschene Wege, sumpfige Wiesen und Tragepassagen – Dinge, die man als Mountainbiker eigentlich nicht so gerne mag. Aber wenn es im Gegenzug ein echtes Abenteuer und Aussichten wie im Bilderbuch gibt, dann verliebt man sich eben doch in die Färöer Inseln. Eine Outville-Bildergeschichte von Max Dräger.
Text & FotosMax Draeger

Fährt man mit dem Schiff von Dänemark nach Island, so legt man unweigerlich in der Hauptstadt der Färöer Inseln, Tórshavn, an. Wer möchte, kann den Aufenthalt dort von einer Nacht auf eine Woche ausweiten und das Insel-Archipel etwas genauer erkunden. Wir wollten und hatten wir unsere Mountainbikes dabei. Also, warum sich nicht ins Abenteuer stürzen und die satt grünen Hänge der Insel erkunden?

Die Färöer-Inseln – ein weißer Fleck auf der Mountainbike-Karte

Doch ein Blick in die Karte und ein paar Minuten Internet-Recherche machen uns klar, dass es dieser Sport hier noch nicht besonders weit gebracht hat. Informationen über Trails sind quasi nicht vorhanden und selbst markierte Wanderwege sind rar. Wer auf der Suche nach einem entspannten Bike-Trip mit Shuttles, Trail-Maps und Fahrrad-Waschplatz ist, wird hier nicht glücklich werden.

Jede Menge Plagerrei – und unvergessliche Ausblicke

Unser Motto also: Trail’n’Error! „Wer sucht der findet“, heißt es doch immer so schön und tatsächlich wird man als Mountainbiker auf den Färöer Inseln fündig, zumindest wenn man mit ausgewaschenen Wegen, sumpfigen Wiesen und dem wechselhaften Wetter klar kommt. Die Tatsache, dass man bergauf nur trägt und schiebt, ist dabei schon eine Selbstverständlichkeit. Der Lohn dieser Plagerrei? Jede Menge Abenteuer und Trails mit märchenhaften Ausblicken.

Der Mountainbike-Trip auf die Färöer Inseln in Bildern

Aufstieg im strömenden Regen zum Pass zwischen Saksun und Tjørnuvík auf der Hauptinsel Streymoy.

Was soll man sagen? Genau so haben wir uns das Mountainbiken auf den Färöer Inseln vorgestellt: Flowige Trails, die sich satt grüne Hänge hinab schlängeln und den Blick auf atemberaubend schöne Buchten und Steilklippen freigeben.

Da wird das Grinsen breiter! Auch im Aufstieg…

…bevor es dann wieder über, vom Regen durchnässte, sumpfige Böden ins Tal geht.

„Wo schlagen wir heute Abend unser Lager auf?“ – „Vielleicht finden wir ja ein Plätzchen mit Aussicht!“. Auch hier gilt wieder: Wer sucht, der findet!

Und wenn mal gerade kein passender Trail in der Nähe ist? Langweilig wird es nicht! Wie wäre es mit einem der bekanntesten Postkarten-Motive, dem Múlafossur Wasserfall neben dem Örtchen Gásadalur, das erst zu Beginn des 21.Jahrhunderts per Tunnel an die Außenwelt angeschlossen wurde? Kaum vorstellbar, dass früher lediglich ein Wanderweg als Alternative zum Flug per Helikopter zur Verfügung stand.

Doch die Insel Vágar hält noch eine andere, äußerst fotogene Überraschung parat: Steil fallen die Klippen der Trælanípa ins Meer ab und sorgen für ordentlich Adrenalin beim Blick über den Fahrradlenker.

Wer findet die Mountainbikerin?

Namensgebend für die Inseln: Schafe!
Føroyar heißt auf färöisch nämlich Schafsinseln.

Ein Regenfenster – Zeit, die Klamotten mal wieder trocken zu legen.

Sonne! Na dann, lieber wieder schnell aufs Rad und den nächsten Trail auschecken! Dieses Mal wagten wir uns an die Abfahrt vom höchsten Berg der Inselgruppe, dem Slættaratindur, dessen Gipfelaufbau zwar nicht fürs Radl taugt, unterhalb aber mit einigen schönen Tiefenmetern überzeugt.

In Falllinie liefert der 880 Meter hohe Berg ein rasantes Finale zum Parkplatz.

Und immer diese fantastische Aussicht…

Soll ich oder soll ich nicht? Um ehrlich zu sein, lohnt eine Reise auf die Färöer Inseln nur zum Mountainbiken nicht wirklich. Zu Fuß hat man mehr Möglichkeiten, doch wer sein Rad sowieso schon im Gepäck hat und ein Freund abenteuerlicher Trailsuche ist, wird es am Ende nicht bereuen.

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Max ist in der Nähe von München aufgewachsen und entdeckte als Kind die Spielwiese Alpen. Skibergsteigen, Klettern, Bouldern, Wandern, Trailrunning, Mountainbiken – hauptsache hoch hinaus und schnell wieder bergab! Aus der Freizeitbeschäftigung wurde eine echte Leidenschaft und er verlegte seine Homebase an den Wilden Kaiser nach Tirol. Mit dem Wort „Job“ tut sich Max schwer – viel lieber spricht er von Berufung. Schon direkt nach dem Abi wählt er den Weg in die selbstständige Fotografie. Als professioneller Bergsport-, Lifestyle-und Reisefotograf bevorzugt er alpines Gelände, wo seine beiden Leidenschaften nahezu verschmelzen.

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