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Hinauf in die Zukunft

Es dürfte für einige Bergsteiger ein seltsamer Anblick sein: Was aussieht, wie ein Raumschiff, das auf einem Felsvorsprung perfekt ausbalanciert gelandet ist, soll den Erschöpften ein ruhiges und fast schön luxurioses Plätzchen zum Kräftetanken bieten. Outville stellt die Gervasutti Biwakschachtel im Mont Blanc Massiv vor.

Um die kleine und wahrscheinlich auch einzige Enttäuschung beim Gervasutti Biwak vorwegzunehmen – man wird im Inneren nicht auf Außerirdische treffen. Die Überlebenskapsel ist nämlich nicht aus den Weiten des Universums auf dem Freboudze Gletscher gekommen, sondern die italienischen Architekturfirma LEAP Factory hat die vier Einzelteile auf den Gletscher im Mont Blanc Massiv geflogen, verbunden und im Fels verankert. Die vordere Hälfte ragt über den Fels hinaus, was einen fast uneingeschränkten Blick auf die italienischen Alpen und den Abgrund unter der Kapsel möglich macht.

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Der Bau des Gervasutti Biwaks hat LEAP („Living Ecological Alpine Pod“) 250.000 Euro gekostet, die vor allem auch in die Technik des kleinen Raumschiffs geflossen sind. Wer denkt, dass er in einer Biwakschachtel auf 2835 Höhenmetern nicht den von zuhause gewohnten Luxus hat, der liegt hier falsch. Fließend Wasser, mehrere Toiletten, Küchenbereich mit Induktionsherd, Computer mit Internetanschluss, ein großer Esstisch, Betten für bis zu 12 Personen und eine integrierten Heizung. Die Energie holt sich die Kapsel von der Sonne. Auf dem Dach sind mehrere Photovoltaik-Platten in die Außenwand eingearbeitet. Durch den runden Bau des Biwaks kann der Schnee bei starkem Niederschlag von der Oberfläche rutschen und lässt so die Platten frei für Sonnenstrahlen. Ob das die Zukunft der Alpenhütte ist?

Photos: Michelangelo Filippi und Francesco Mattuzzi

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