Was ist das eigentlich, dieser Fahrradtrend Bikepacking, der die letzten Jahre die Fahrradmessen und Bikeshops erobert hat? Vereinfacht gesagt: die Kombination aus Mountainbiking und minimalistischem Camping. Ähnlich wie bei Mehrtages-Trekkingtouren – nur mit größerer Reichweite und Trail-Spaß dank geländegängigem Fahrrad. Ich bin dabei am liebsten völlig unabhängig von Hotels, Pensionen oder Campingplätzen: Einfach meinen Traumplatz am Fluss, am See oder im Wald suchen, mein Zelt aufschlagen, die Isomatte und den Schlafsack ausrollen und unter freiem Himmel schlafen.
Abenteuer – direkt vor der Haustür
Der Reiz am Bikepacking ist für mich das Abenteuergefühl, das mich überkommt, wenn ich meine Sachen aufs Rad packe, losfahre und völlig frei und total flexibel unbekannte Ecken entdecke – egal ob direkt vor meiner Haustüre in Bayern oder fernab der Zivilisation in Ecuador. Damit mein Rad nicht zu schwer wird, habe ich nur die wichtigsten Ausrüstungsgegenstände dabei – denn den Fahrspaß auf Schotterstraßen, Waldpfaden oder alpinen Single Trails will ich mir nicht von zu viel Gewicht vermiesen lassen. Und spätestens am dritten Tag bin ich dann wieder süchtig nach: Ride, eat, sleep, repeat!
Einfach mal machen!
Wer jetzt denkt, wäre schon cool, aber dafür brauche ich wieder ein spezielles Rad, spezielle Packtaschen und ultraleichte Camping-Ausrüstung, der täuscht sich. Klar, es ist nie verkehrt langfristig in gutes Equipment zu investieren, aber nur um es auszuprobieren, ist das nicht notwendig. Nutzt euer vorhandenes Rad, sucht eine kurze Übernachtungstour in der Nähe eures Wohnortes aus und testet einfach mal, wie sich das Ganze anfühlt. Ihr werdet schnell merken, ob es euch grundsätzlich taugt und wenn ja, welchen Ausrüstungsgegenstand ihr nach der Rückkehr anschaffen müsst.
Meine erste Tour habe ich als ich neun Jahre alt war auf meinem damals nagelneuen Kettler Alurad und mit den 25 Jahre alten Packtaschen meines Vaters unternommen. Auch wenn diese Tour schon am zweiten Tag nach einer Karambolage mit meinem Bruder jäh endete, so hat mich seitdem die Faszination „Abenteuer Bikepacking“ nicht mehr losgelassen.
1. Das erste Bikepacking Bike
Das beste Bikepacking Rad ist das, das ihr schon habt und mit dem ihr auf dem Trail gut zurecht kommt. Denn das Schöne am Bikepacking ist, dass man nicht wie beim klassischen Bike-Touring Befestigungsösen für Gepäckträger benötigt, um daran seine Packtaschen zu befestigen. Manchmal sind nur kleine Änderungen am Rad nötig, um es fürs Bikepacking zu optimieren. Zum Beispiel mit zusätzlichen Flaschenhaltern oder sogenannten Anything Cages, die man am Unterrohr oder an der Gabel mit Kabelbindern oder speziellen Schellen befestigt und mit denen sich kleine Ausrüstungsgegenstände wie Isomatte oder Schlafsack transportieren lassen.
Wer Gefallen findet an seinen ersten Bikepacking-Abenteuern und mit dem Gedanken spielt, sich ein spezielles Rad zuzulegen, findet interessante Modelle bei Surly und Salsa aus den USA, bei Bombtrack aus Köln mit dem Beyond+ und Beyond+ADV sowie bei Vpace aus Ravensburg mit dem TMX aus Titan.
Die Jungs von der Kölner Fahrradschmiede Bombtrack Bicycle Co. sind bekannt dafür, Fahrräder für Vollblut-Rider herzustellen. Mit dem 2.000 Euro teuren Beyond+ aus CrMo-Stahl und mit 27.5 plus Laufrädern schicken sie ein Bikepacking Rad für Backcountry-Abenteuer abseits geteerter Straßen an den Start. Über ein Jahr lang waren die Outville Ambassadoren Franzi und Jona aka Tales on Tyres mit diesem Rad auf ihrem Abenteuer Trip durch den amerikanischen Kontinent unterwegs.
2. Verstauen und transportieren: Bikepacking Taschen
Auch wenn man sich beim Bikepacking in Puncto Ausrüstung aufs Wesentliche konzentriert, will trotzdem alles am Rad seinen Platz finden und möglichst gut verstaut und verteilt sein. So büßt das beladene Rad seine Fahreigenschaften nicht ein und der Fahrspaß bleibt erhalten. Mittlerweile gibt es eine Vielzahl an Herstellern von Bikepacking Taschen wie Relevate Design aus Alaska oder Apidura aus England. Diese bieten für beinahe jeden Teil des Bikes kleinere oder größere Stauräume zur Befestigung an. Was ich im Laufe der Zeit für mich herausgefunden habe ist: so viel wie nötig, so wenig wie möglich. Und: Gut gepackt ist halb transportiert. Auf einer längeren Neuseelandtour haben wir zum Beispiel gleich nach dem ersten Tag Dosen in verschiedenen Größen gekauft, um Nutella, Marmelade und andere Nahrungsmittel von ihrem schweren Glas zu befreien.
Bikepacking Taschen von Ortlieb
Seit 2017 stellt auch die deutsche Firma Ortlieb Bikepacking Taschen her. Ortlieb gilt als Pionier im Bereich der wasserdichten Fahrradtaschen: 1981 näht Hartmut Ortlieb nach einer wortwörtlich ins Wasser gefallenen Radtour durch Südengland mit der Nähmaschine seiner Mutter aus einer alten LKW-Plane die erste wasserdichte Packtasche. Seitdem fertigt Ortlieb seine wasserdichten Produkte am fränkischen Firmensitz Heilsbronn. Die aktuell verfügbare Ortlieb Bikepacking Serie ist PVC-frei und besteht aus den fünf Produkten in folgender Galerie.
3. Kochen und Essen beim Bikepacking
Fahrradfahren ist eine meiner Leidenschaften – eine zweite, mindestens genauso große: Essen. Die Energieversorgung ist auch unterwegs für mich mehr als nur eine tägliche Notwendigkeit. Sie nur mit Powergels oder Energieriegeln zwar effizient, aber spaßlos zu erledigen kommt nicht in Frage. Gewichtsreduzierung hin oder her, die notwendigen Campingküchen-Essentials habe ich deswegen immer am Rad.
Primus MicronTrail Regulated Piezo
Klein aber oho. Der 94 Gramm leichte Primus MicronTrail Gaskocher mit Piezozünder und Gasregulierer ist ein kleines Powerhouse. Durch den Regulator am Ventil lässt sich die Flamme besser kontrollieren und damit die Leistung optimieren, wenn es draußen kalt ist oder die Gaskartusche sich dem Ende neigt. Der 2.600 Watt starke Kocher bringt einen Liter Wasser in drei Minuten zum Kochen und kommt auch mit großen Töpfen gut zu recht. Zum Verstauen klappt man den 69,95 Euro teuren Kocher einfach ein.
MSR Ceramic 2 Pot Set
Das kompakte, 460 Gramm leichte und 85 Euro teure Aluminium-Topf-Set mit Keramik-Antihaftbeschichtung von MSR besteht aus zwei Töpfen – einem zweieinhalb Liter und eineinhalb Liter Topf – und einem Absiebdeckel. Der mitgelieferte Topfgriff wird einfach am Topf eingeklickt und macht dadurch ein stabiles und sicheres Handling möglich – auch bei der zweieinhalb Liter Version im Einsatz als Pasta-Topf für vier Personen. Die widerstandsfähige Antihaftbeschichtung ist für hohe Temperaturen geeignet, kratzbeständig und einfach zu reinigen.
Snowpeak Titanium Spork
Wer auf jedes Gramm achtet, der sollte sich die 16 Gramm leichte Titanium Spork von Snowpeak anschauen – die eierlegenden Wollmilchsau aus der Campingbesteckwelt. Das Gabel-Löffel-Esswerkzeug ist für zehn Euro in vier Eloxalfarben erhältlich.
Snowpeak Ti-Double 450 Colored Mug
Die 450 Milliliter fassende, doppelwandige Titanium-Tasse von Snowpeak hält den frisch gebrühten Morgenkaffee nicht nur warm, sondern ist mit ihren 118 Gramm auch verdammt leicht. Das Leichtgewicht aus Japan ist in drei bunten Eloxalfarben für 50 Euro erhältlich.
Opinel No 8 Taschenmesser
Opinel, der Taschenmesser Klassiker mit Buchenholzgriff ist ursprünglich 1890 vom Franzosen Joseph Opinel für Bauern entwickelt worden. Mittlerweile darf es in keiner Outdoor-Hipster-Hosentasche mehr fehlen. Wie alle Opinels verfügt das 50 Gramm leichte No8 für circa 13 Euro über das einzigartige Virobloc-System, mit dem sich die Klinge blitzschnell arretieren lässt. Um die Klinge festzustellen, muss nur der Sicherungsring gedreht werden.
Forestia
Wenn man mehrere Tage in der Natur unterwegs ist, ist es schwierig den kompletten Nahrungsbedarf durch frische Lebensmittel zu decken. Häufig kommen Fertiggerichte auf den Teller, die lange halten und in den Packtaschen wenig Platz wegnehmen. Das kulinarische Erlebnis ist dabei oft enttäuschend. Forestia liefert eine nachhaltige, ökologische Alternative. Insgesamt stehen 13 Geschmacksrichtungen zur Auswahl, mit Fleisch, Fisch oder Gemüse, teils auch vegan, zum Preis von 6,95 Euro beziehungsweise 7,95 Euro.
Viele weitere Tipps zum Thema Essen, wie zum Beispiel das portionsweise Abpacken von Haferflocken, Nudeln oder Reis in wiederverschließbare Plastikbeutel, findet ihr auf bikepacking.com.
4. Übernachten und Schlafen beim Bikepacking
Mindestens so wichtig, wie eine ordentliche Mahlzeit am Tag, ist guter Schlaf in der Nacht. Stimmt beides, sind tausend Höhenmeter und an die hundert Kilometer ein Klacks. Für meine Bikepacking-Trips habe ich mir deshalb ein Übernachtungs-Set-up zusammengestellt, das gewichtsoptimiert ist, aber trotzdem nicht auf Komfort verzichtet. Während eine leichte Isomatte und ein komprimierbarer Schlafsack Standard sind, gibt es bei der Überdachung verschiedene Möglichkeiten und Komfortstufen – von einfach mit dem Biwaksack über Mittelklasse mit einem Tarp bis hin zu luxuriös mit einem leichten Zelt. Hersteller wie Nordisk mit den Modellen Telemark 2 UL oder Halland 2 LW, MSR mit dem Hubba NX oder Big Agnes mit Copper Spur HV UL2 bieten entsprechend leichte und klein verpackbare Zelte an, die sich perfekt eignen. Abhängig vom konkreten Bikepacking-Abenteuer, der Region, Jahreszeit und den persönlichen Ansprüchen entscheidet man sich für die jeweils passende Behausung.
Nordisk Halland 2 LW Zelt
Das 1.500 Gramm leichte Nordisk Halland 2 LW zählt zu den leichtesten 2-Personen Zelten auf dem Markt. Das geräumige Zelt verfügt über zwei große Belüftungsöffnungen und ein großes Vorzelt. Dieses bietet genügend Platz für Gepäck und eignet sich bei schlechtem Wetter zum Kochen. Durch seine Konstruktion ist das Tunnelzelt leicht, schnell aufzubauen und extrem wind-stabil. Ungewollte Nässe bleibt außen vor, dank dem wasserdichten Zeltboden mit einer Wassersäule von 8.000 Millimetern und dem Außenzelt mit einer Wassersäule von 2.000 Millimetern. Wer minimalistisch unterwegs sein möchte, kann das 680 Euro teure Zelt auch ohne Innenzelt aufbauen. Das komplette Zelt inklusive Gestänge und Heringen verschwindet in einem Packsack, der gerade mal 35 Zentimeter auf zehn Zentimeter misst. Kurz um: leicht, stabil und geräumig.
Sea to Summit Spark I Schlafsack
Mit dem Spark Sp1 Daunenschlafsack setzen die Australier von Sea to Summit neue Maßstäbe bei den Ultraleichtschlafsäcken. Ausgestattet mit hochwertiger und tierfreundlich hergestellter 850+ cuin 90/10 Gänsedaune und besonders leichtem Außen- und Innenmaterial erreicht der Spark ein beeindruckendes Wärme-Gewichtsverhältnis. Durch die verwendete Ultra Dry Down-Technologie behält die Daune bis zu 60 Prozent mehr Füllkraft und absorbiert bis zu 30 Prozent mehr Feuchtigkeit als eine vergleichbare Daune, ohne dabei an Bauschkraft einzubüßen. Der 299,95 Euro teure Mumienschlafsack ist mit einer justierbaren Kapuze und einem halblangen YKK-Zipper ausgestattet. Durch das geringe Gewicht von 340 Gramm in Größe Regular und das extrem kleine Packmaß, bei einem Komfortbereich von 9 Grad Celcius, ist der Spark Sp1 das Richtige für Bikepacking-Abenteuer im Sommer. Wer einen etwas wärmeren Schlafsack sucht, findet mit dem Spark SP2 eine passende Alternative. Er bringt nur 150 Gramm mehr auf die Waage als der Sp1, hält einen jedoch bis 4 Grad kuschlig warm und eignet sich so auch für kühlere Gegenden.
Sea to Summit Ultralight Mat Regular Isomatte
Taschenkern-Federmatratze trifft auf 395 Gramm leichte High-Tech Luftmatratze. Mit der innovativen Air Sprung Cells-Technologie werden die Lagen der 99,95 Euro teuren Isomatte punktverschweißt. Dadurch entstehen ineinander eng verbundene Kammern, die eine großflächige Matrix bilden. Diese Kammern funktionieren wie bei einer komfortablen Taschenfederkern-Matratze. Jede einzelne Kammer kann sich punktuell verformen, passt sich dem Körper an und sorgt für eine bessere Druckverteilung. Dank des verwendeten 40D Nylon Ripstop mit TPU-Beschichtung rutscht man nicht so leicht von der 183 Zentimeter langen, 55 Zentimeter breiten und fünf Zentimeter dicken Ultralight Mat. Der Packsack misst 17,5 Zentimeter auf siebeneinhalb Zentimeter, was gerademal der Größe einer 700 Milliliter Trinkflasche entspricht.
Petzl Tikka Stirnlampe
Petzl’s Stirnlampen Klassiker Tikka ist schon seit einer Ewigkeit im Sortiment, wurde aber von den Franzosen stetig weiterentwickelt. Sie verfügt über keinen Schnickschnack. Dafür aber über eine Leuchtkraft von 200 Lumen, drei Leuchtmodi, eine lange Leuchtdauer und einen breiten Lichtkegel, der optimal für die Ausleuchtung im Nahbereich ist. Der 86 Gramm leichte Hybrid-Leuchtwinzling für 29,95 Euro lässt sich sowohl mit drei AAA Batterien speisen, als auch mit dem optional erhältlichen Core Akku.
5. Bikepacking Ausrüstung für den Notfall
Da es bei jedem Bikepacking-Abenteuer zu Verschleiß an Material und auch Mensch kommen kann, sollte man entsprechend vorsorgen. Deshalb habe ich immer ein Erste-Hilfe Set, ein Multitool, einen Ersatzschlauch und eine Luftpumpe im Gepäck. Mir haben aber auch Kabelbinder und Panzer-Tap schon oft hilfreiche Dienste erwiesen.
Ortlieb First-Aid Kit
Mal ganz ehrlich, eigentlich packe ich das Erste-Hilfe-Set nur ein, um die Geister milde zu stimmen, damit ich mich nicht verletze. Und meistens klappt das auch. Aber wehe, ich würde es einmal vergessen… Deshalb gehört ein Erste-Hilfe-Set wie zum Beispiel das First-Aid-Kit von Ortlieb immer zur Standard-Ausrüstung. Die Ersthelfer mit wasserdichter Hülle sind in vier verschiedenen Größen und Safety-Levels (Regular, Medium, High, Ultra-High) erhältlich und kosten zwischen 19,95 und 49,95 Euro.
Topeak Alien 3
Mit der 272 Gramm schweren Mini-Fahrradwerkstatt für unterwegs – 25 Werkzeuge aus gehärtetem Stahl und ein Kettennieter aus CrMo-Stahl – ist man im Ernstfall gut ausgerüstet. Sogar an den Flaschenöffner für das Afterride-Bier haben die Werkzeugtüftler von Topeak bei dem 54,95 Euro teuren Multi-Tool gedacht.
Lezyne Luftpumpe Alloy Drive small ABS
Sollte einem die Luft nicht nur bergauf ausgehen, sondern auch im Reifen, schafft die 40 Euro teure Lezyne Alloy Drive Luftpumpe in kürzester Zeit Abhilfe. Der abnehmbare Presta-/ Schrader ABS Schlauch wird einfach im Pumpengehäuse verstaut, wodurch die 112 Gramm leichte Pumpe ihr kompaktes Außenmaß von 17 Zentimetern erhält. Durch den überdimensionierten Griff und Kolben ist der Hub, verglichen mit anderen Pumpen, um 30 Prozent höher.
6. Routenplanung und Navigation
Früher bin ich zu Karten-Spezialisten wie Geobuch gegangen und habe dort das passende Kartenmaterial für mein nächstes Abenteuer gesucht. Heute gehe ich erst einmal auf Google Earth. Innerhalb von Sekunden kann ich mir dort einen ersten Eindruck verschaffen, bis ins Detail – sogar schon vorab schauen, wo sich beispielsweise ein geeigneter Übernachtungsplatz befindet. Wenn es dann in die weitere Planung geht, finde ich traditionelle Karten teilweise nach wie vor hilfreich für den zusammenhängenden Überblick. Bei der Detailplanung und vor allem auf der Tour selber sind gpx files für das GPS-Gerät oder Smartphone komfortabel. Denn damit muss man nicht mehr bei jeder zweiten Abzweigung die Karte rausziehen, um zu schauen, wo es lang geht. Spezielle digitale Karten- und Planungs-Apps wie Komoot, Gaia GPS, Viewranger oder Apemaps bieten neben der Downloadfunktion bestehender Routen auch die Funktion, eigene Routen digital zu planen und aufzuzeichnen. Der Nachteil der Smartphone-Navigation gegenüber der eines GPS-Geräts wie dem Garmin eTrex 30x oder einem GPS-gestützten Fahrradcomputer wie dem Wahoo Elemnt Roam ist die kurze Batterielaufzeit. Zudem ist das Smartphone weniger robust und anfälliger für Beschädigungen. Bei einer Mehrtages-Tour empfiehlt es sich eine Powerbank mitzunehmen. Eine interessante Alternative sind GPS-Sportuhren der neuesten Generation wie die Suunto 9 Peak.
Die neue Suunto 9 Peak ist so etwas wie die eierlegende Wollmilchsau unter den GPS-Sportuhren: 80 Sportmodi wie Laufen, Wandern, Mountainbiken, Skifahren und Schwimmen, Outdoorfunktionen wie GPS-Tracking und Navigation, Höhenmesser und Barometer als mobile Wetterstation, Trainingsfunktionen wie Intervalltraining, Herzfrequenz, Geschwindigkeit und Strecke, Trainingsbelastung und -erholung. Sogar eine Blutsauerstoffmessung ist möglich, um die Akklimatisierung in größeren Höhen zu erleichtern, sollte man mal in die Verlegenheit kommen. Alle Aktivitäten können aufgezeichnet und über Partnerportale wie Komoot oder Strava geteilt werden. Die neue Highend-Sportuhr verfügt im Tour-Modus über eine GPS-Aufzeichnungskapazität von bis zu 170 Stunden und ist der Akku einmal platt, lässt er sich innerhalb von einer Stunde wieder vollständig aufladen. Ein intelligentes Batteriemanagementsystem steuert unter anderem auch die automatische Anpassung der Intensität der Hintergrundbeleuchtung je nach Lichtverhältnissen. Routen können ganz einfach über die mobile Suunto App und sportartspezifische Heatmaps geplant und dank neuester Bluetooth-Technologie mit doppelter Synchronisationsgeschwindigkeit kabellos auf die Uhr zur Offline-Navigation übertragen werden. Wer jetzt denkt, hört sich ja alles ziemlich cool an, aber auf so einen schweren und klobigen Handgelenkscomputer habe ich keinen großen Bock, der irrt. Die Uhr ist leicht und flach wie eine Flunder: Sie ist gerade einmal 10,6 Millimeter hoch, hat einen Ziffernblatt-Durchmesser von 43 Millimeter und wiegt nur 52 Gramm in der Titanversion. Das hat Leichtgewichtsrekordpotential. Außerdem ist die Suunto 9 Peak bis 100 Meter wasserdicht und in zwei Versionen erhältlich: In einer Titan-Version für 699 Euro und in einer Edelstahl-Version für 569 Euro.